Stinkefinger

Geldfetisch

Der Geldfetisch ist ein umstrittener, wenn auch sehr spannender Bereich des BDSM.

Kein anderer Fetisch sorgt so extrem für Diskussionen. Ich möchte ihn aber informativ erklären und mitteilen, was dahinter steckt.

 

Über diesen besonderen Fetisch berichten oft dubiose Reportagen bei privaten Sendern und zeigen hinter dem Fetisch Damen und auch Herren, die sich oft zur Schau stellen und somit ins Lächerliche ziehen.

Oft vermuten dann aber auch Damen, die damit rein gar nichts zu tun haben, dass sie so ihr Taschengeld aufbessern und tolle Geschäfte machen können.

Hinter dem Geldfetisch an sich steckt, ebenso wie bei vielen anderen Bereichen des BDSM, eine Menge Vertrauen, welches man nicht unterschätzen sollte.

Begriffserklärung Geldfetisch.

Wie der Begriff schon sagt geht es hier um Geld, dass die Kunden (also die Geldsklaven) bereitwillig an ihre Herrinnen (Geldherrinnen) zahlen.

Die Gegenleistung ist Erniedrigung – sexueller Kontakt hingegen ist ausgeschlossen.

Der Geldfetisch läuft frei nach dem Motto: „Lustgewinn durch Erniedrigung“ – und wie viele wissen, ist die Erniedrigung oder die Demütigung, auch verbaler Natur, ein fester Bestandteil des BDSM.

Der Geldsklave gewinnt seine sexuelle Befriedigung dadurch, seinen Besitz mit seiner Geldherrin zu teilen oder ihr sogar gänzlich zu überschreiben.

Übliche Bezeichnungen für Geldsklaven können auch Bankautomaten oder Zahlschweine sein – und hier wird auch noch einmal die untergeordnete Rolle des Sklaven deutlich.

Die verschiedenen Arten des Geldfetisch.

Man kann grundsätzlich verschiedene Arten unterteilen, meinetwegen aber auch in verschiedene Stufen der Erziehung aufspalten.

Grundsätzlich ist alles möglich, sogar bis zur vollständigen Selbstaufgabe und der kompletten Besitzüberschreibung des Geldsklaven an die Geldherrin.

Daher ist soweit es geht keine Grenzen gesetzt, sofern es denn auch beide möchten.

1. Einfacher Geldsklave

Am Anfang bezahlt der Geldsklave monatliche Beträge, die zuvor abgemacht und vereinbart wurden. Optional kommen hier auch die sogenannten Schuldscheine in Betracht, die einen bestimmten Betrag zur regelmäßigen Abzahlung enthalten. Diese können, mit ein paar Tricks, sogar eine rechtliche Grundlage besitzen. Realistisch sind aber auch die sogenannten Steuern. Dabei zahlt der Geldsklave einen monatlichen Betrag für beispielsweise einen kleinen Penis oder wenn er sich selbst befriedigen möchte.

2. Kreditzahler

Der Geldsklave übernimmt Kredite oder sogar größere monatliche Zahlungen.

3. Blackmailsklave

Peinliche Bilder des Geldsklaven werden öffentlich zur Schau gestellt, sofern er nicht seine Zahlungen wie von der Geldherrin gefordert ableistet. In schlimmen Fällen kann hier sogar das komplette Leben zerstört werden. Optional finden hier Blackmailverträge Anwendung, die aber üblicherweise keine rechtliche Grundlage aufgrund der Sittenwidrigkeit haben. Leistet der Blackmailsklave die Zahlungen, hat er nichts zu befürchten, leistet er sie hingegen nicht, ist die Veröffentlichung unausweichlich.

4. Eigentum

Kontovollmacht und Besitztümer des Geldsklaven werden an die Geldherrin übertragen. Er überlässt also sein Schicksal völlig der Geldherrin.

Der Geldfetisch früher.

Wir gehen etwas in die Geschichte, denn die These, der Geldfetisch wäre erst in der letzten Zeit entstanden, ist eine falsche.

Denn bereits in der Antike gab es Hetären und später auch Mätressen bzw. Kurtisanen, die von Männern mit sehr viel Geld unterhalten wurden, um mit ihnen die Zeit verbringen zu dürfen.

Während Hetären Damen waren, die für Geld sexuelle Dienstleistungen boten, hatten die Mätressen wohl eher eine beratende Funktion.

Nicht selten zeichneten sich diese Damen durch gutes Aussehen, extrem gute Allgemeinbildung und hohe Intelligenz aus, was sie somit als persönliche Beraterin sehr interessant macht. Ehen wurden zur damaligen Zeit aus politischen bzw. wirtschaftlichen Gründen geschlossen und nicht aus Vertrauen, Können oder persönlicher Zuneigung.

Der Geldfetisch heute.

Geldherrinnen und Geldherren von heute sind wohl die moderne Entwicklung. Natürlich müssen sich im Wandel der Zeit auch die Fetische entsprechend anpassen.

Allerdings sind die Eigenschaften Intelligenz und Allgemeinbildung dennoch weiterhin eine gefragte Eigenschaft für diese Damen und Herren, wobei Herren wohl eher seltener der Fall sind.

Trotz üblicher Meinungen, ist der Respekt auch während dieser Spielart absolut wichtig. Auch Geldsklaven schätzen bei ihrer Geldherrin ein gewisses Maß an Eloquenz und Intellekt.

Viele unterwürfige Männer berichten davon, dass sie sich nur einer dominanten Person unterwerfen können, wenn diese klüger ist als sie selbst. Man könne nur manipulieren und dominieren, wenn man die Macht über den Sklaven – und somit auch sein Gehirn hat.

Gerade deswegen bewegen sich oft Ärzte, Anwälte, Geschäftsführer und Bänker in diesem Bereich des BDSM – sie haben sehr gut bezahlte Berufe und möchten nicht plump oder gar niveaulos gedemütigt werden.

Grundsätzlich ist es nur in der heutigen Zeit Gang und Gebe, dass sich Geldherrinnen in ihren Worten eher auf unterster Stufe bewegen und daher der Fetisch selbst bei vielen extrem aufstößt.

Zwar sagt man, dass jeder Narr auch seine Narrenkappe finden würde, allerdings ist der Geldfetisch ein Bereich des BDSM – und so oft predige ich, dass Respekt und Vertrauen oberste Gebote sind. Also auch beim Zahlfetisch.

Hast Du bereits einmal diesen besonderen Fetisch ausprobiert? Wie hat er Dir gefallen und was reizt Dich am aktiven oder passivem Part? Schreib es in die Kommentare und lass alle daran teilhaben.

3 thoughts on “Geldfetisch

  1. Hallo Lady Julina,
    wir hatten letztes Jahr schon mal Kontakt und nun fand ich diesen Beitrag zu Geldfetisch, der nicht meiner ist.
    Jetzt zu meinem Problem, seit Dezember habe ich mehr oder weniger eine Herrin, deren anfängliches Spiel doch mehr und mehr zu einer ernsthaften Erziehung wird, wenn auch nur ein Mal im Monat. Jedoch ist es ihr Ziel u.a. durch totale Entmenschlichung mich in eine völlige Hörigkeit zu führen, dem ich mich auch nicht verweigern wollte. Nur kürzlich fragte sie mich, ob ich bereit bin zu Zwangsmaßnahmen mit Hinweis auf Blackmail. Dies war nie im Bereich meines Interesses, aber hatte auch noch nie so eine intensive Verbindung zu einer Herrin, dass ich mir ziemlich unschlüssig bin, wie damit umgehen, alles was ich darüber las, ist doch eher negativ besetzt. Tatsächlich weiß ich auch gar nicht so wirklich, wie es funktioniert, ob es ausser Geld auch noch andere Dinge gibt? Was würdest Du mir raten?
    Freue mich sehr auf eine Antwort.
    Schöne Grüsse
    Joachim

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